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Programm am Freitag, 5. Juli

 
09.00 – 10.00 Uhr

Keynote II - Video in Telekommunikationsnetzen

Prof. Dr. -Ing. Frank H.P. Fitzek, Aalborg University

10.00 – 10.30 Uhr Kommunikationspause
10.30 – 12.30 Uhr

Session 3 - Video aus Sicht von Markt und Netz

Die aktuelle Evolution von Videoanwendungen und -Diensten bietet für Hersteller und Netzbetreiber neue Marktmöglichkeiten. Gleichzeitig stellen die stetig steigenden Mengen an Videodaten die Netzbetreiber hinsichtlich Auslastung und Ausbau ihrer Netze vor große Herausforderungen. Dank neuer Kompressions- und Übertragungsverfahren können Video-Daten mit immer geringeren Datenraten und trotzdem in zunehmender Qualität übertragen werden. Dies geht Hand in Hand mit einem problemlosen mobilen Zugang zu Multimedia-Inhalten, zunehmend hochauflösendem Video, neuartigen Videoformaten wie 3D oder Multi-View und den immer besser werdenden Möglichkeiten der Videokommunikation in und außerhalb von sozialen Netzen. In dieser Sitzung berichten Vertreter der Telekommunikationsbranche vom „Fluch und Segen Video“.

The Media Big Bang and resulting Industry Power Plays

Gil Rosen, Vice President der T-Labs für den Bereich New Media

Kundenzufriedenheit und technische Diagnose

Prof. Dr.-Ing. Alexander Raake, T-Labs, Technische Universität Berlin

Infrastrukturen und Plattformen für die Video-Dienste von morgen

Markus Weimer, Alcatel-Lucent Deutschland AG

Paneldiskussion

Sitzungsleitung: Prof. Dr.-Ing. Alexander Raake, T-Labs, Technische Universität Berlin; Peter Domschitz, Alcatel-Lucent Deutschland AG, Stuttgart

12.30 – 14.00 Uhr Mittagspause
14.00 – 15.30 Uhr

Session 4 - Video Society

Video verändert massiv gesellschaftliche Bereiche. Die Session greift exemplarisch die zunehmende Kamera- und Videovernetzung auf sowie Auswirkungen in der akademischen Bildung und die rechtlichen Implikationen der Video-Verbreitung auf.

Die Anzahl von Videokameras um uns herum nimmt explosionshaft zu. Nicht nur im öffentlichen Raum, zur Verhinderung von Kriminalität oder zur Verkehrssteuerung, sondern auch im privaten Raum, und für die unterschiedlichsten Einsatzzwecke. Aber auch fast jeder von uns trägt eine Videokamera mit sich, mit seinem Smartphone und vielleicht auch bald in Form einer Brille oder in ganz anderer Form. Diese überall und allgegenwärtig vorhandenen Videokameras werden zunehmend vernetzt. Sie verändern in dramatischer Weise, wie wir Medien erzeugen und konsumieren. Korrelation und Kombination verschiedenster Videoströme, live von fest installierten Kameras oder ad-hoc von zufällig beteiligten Personen erzeugt, mit Sensor-Datenströmen und gespeicherter Information ermöglichen eine neue umfassenden Abbildung der Realität, aber auch ein Fokussieren auf das wirklich Wichtige. Nutzende werden in die Lage versetzt, das große Ganze zu sehen und dabei intuitiv in 3D-Szenerien zu navigieren. Personalisierung und intelligente Assistenzfunktionen verhindern, dass sie sich im Informationsüberangebot verlieren. Die Einsatzfelder sind vielfältig: von der öffentlichen Sicherheit und der automatischen Erkennung potentieller Gefährdungen (durch Feuer, Personen usw.), über Assistenz im alltäglichen Leben bis zu neuen Unterhaltungsangeboten und vertiefter sozialer Interaktion.

Mit dem Einzug des digitalen Zeitalters wurde die Frage der Nutzung neuer Medien im Lehr- und Lernbereich innerhalb weniger Jahre zu einer der Schlüsselfragen im Bildungssektor. Die ersten Gehversuche des E-Learning haben sich auf die Bereitstellung von digitalisierten Lernmaterialien konzentriert, kurz darauf wurden virtuelle interaktive Lehr- und Lernumgebungen entwickelt und im konventionellen Lehrbetrieb der Hochschulen eingebunden. Diese Mischung aus klassischer Unterrichtsform und dem Einsatz neuer Technologien wird als Blended Learning bezeichnet und überwiegt derzeit in der modernen Hochschullehre. Zeitgleich wurden Lehrveranstaltungen aufgezeichnet und als Videos bereitgestellt. Die neuen Methoden des partizipativen und selbstgesteuerten Lernens unter Verwendung von angereichertem Videomaterial und unter Nutzung des problemorientierten Lernansatzes ermöglichen den breiten Einsatz von virtuellen Lernumgebungen für Lernszenarien, die den Rahmen einer konventionellen Hochschule sprengen. Mit Hilfe von interaktiven Videos lassen sich didaktisch anspruchsvolle Lehr- und Lernumgebungen realisieren. Lehrvideos - ob auf Videoplattformen oder in MOOCs - sind ein Publikumsrenner und laufen dem klassischen Lehrbuch den Rang ab. Sie können gute Lehre verbreiten, "Blended Learning" unterstützen und mit interaktiven Elementen gespickt die Lernenden fesseln wie ein Computerspiel. Allerdings hat das Publikumsvoting gravierende Konsequenzen: Es strahlen die Namen von Elite-Unis und es zählen schnell konsumierbare Hilfen zum Bulimielernen. Überkommene Inhalte und Lehrformen werden damit zementiert. Gleichzeitig drohen die Fähigkeiten zum sinnentnehmenden Lesen und zur Konzentration über längere Zeiträume als eine Viertelstunde zu verarmen. Drastische Effekte auf die Hochschullandschaft dürfte haben, dass die aktuellen Entwicklungen eine Taylorisierung und Entbündelung des Bildungssystems antreiben.

Gleichzeitig stellen sich ganz neue gesellschaftspolitische und rechtliche Fragestellungen. Obwohl die Videoüberwachung nicht mehr zu den neuesten Instrumentarien der Polizei und anderer staatlicher Einrichtungen gehört, ist ihr Einsatz nach wie vor von großer Bedeutung. Angesichts des gescheiterten Bomben-Attentats am Bonner Hauptbahnhof im Dezember 2012 und den Anschlägen beim Boston-Marathon im April 2013 mehrten sich auch in Deutschland die Rufe nach einer Ausweitung der staatlichen Videoüberwachung. Gleichzeitig gebietet es unsere Verfassung, dass die Grundrechte der Bürger stets Beachtung finden, wenn der Staat Überwachungsmaßnahmen anordnet. Hier prallen einerseits das staatliche Interesse an einer bestmöglichen Gewährleistung von Sicherheit und Ordnung und andererseits die Persönlichkeitsrechte der von der Überwachung betroffenen Bürger zusammen und erzeugen ein Spannungsfeld, das vom Recht zu lösen ist. Dementsprechend ist im Laufe der Zeit ein Dickicht verschiedenster Gesetzesnormen entstanden, welche die Zulässigkeit der Videoüberwachung in bestimmten Situationen regeln. Im Einzelfall hängt die Zulässigkeit vor allem davon ab, wer die Überwachung durchführt, für welche Zwecke und wo sie erfolgt und wer davon betroffen ist. Zur Verschaffung eines breiten Überblicks werden insofern die Regelungen zur Überwachung öffentlicher Plätze und Straßen, öffentlicher Einrichtungen und von Versammlungen dargestellt.

Videokameras, allgegenwärtig und miteinander vernetzt

Peter Domschitz, Alcatel-Lucent Deutschland AG, Stuttgart

Die YouTubifizierung der Hochschule

Prof. Dr. rer. nat. Jörn Loviscach, Fachhochschule Bielefeld

„Big Brother is watching you“ – Rechtliche Grenzen der staatlichen Videoüberwachung

Florian Klein, Westfälische Wilhelms-Universität Münster

Sitzungsleitung: Prof. Dr. Nicolas Apostolopoulos, Freie Universität Berlin